Padel vs. Tennis: Was ist gleich und was ist der Unterschied?

Schon auf den ersten Blick ist erkennbar, dass Padel und Tennis eng miteinander verwandt sind. Es handelt sich bei beiden Sportarten um Rückschlagspiele, der Platz und das Spielfeld weisen große Ähnlichkeiten auf und die Spielregeln sind fast identisch. Und sowohl Tennis als auch Padel haben Suchtpotenzial!

Es gibt jedoch einige Unterschiede, die beide Sportarten einzigartig machen:

  • Geschichte: Während sich die Geschichte von Tennis bis ins Mittelalter zurückverfolgen lässt, ist Padel ein sehr junger Sport, der seinen Ursprung im 20. Jahrhundert hat.
  • Spieler: Technisch gesehen kann Padel wie Tennis auch zu zweit – als Einzel – gespielt werden, nichtsdestotrotz wird Padel fast ausschließlich zu viert, das heißt als Doppel, gespielt.
  • Platz und Spielfeld: Das Spielfeld eines Padel-Courts ähnelt dem eines Tennisplatzes sehr, ist jedoch kleiner und hat keine spezifischen Out-Linien, um zwischen dem Feld für ein Einzelspiel und ein Doppel zu unterscheiden. Der größte Unterschied: Der Padel-Platz ist von drei bzw. vier Meter hohen Rück- und Seitenwänden umgeben. Diese dürfen ins Spiel miteinbezogen werden. Der Bodenbelag eines Padelplatzes ist meistens aus Kunstrasen, Alternativen sind poröser Beton, Zement oder andere synthetische Materialien, jedoch keine Sandplätze.
  • Schläger: Padelschläger waren früher aus Holz, heute werden sie üblicherweise aus Kunststoff oder Kohlenstoffasern hergestellt. Die Schlagfläche der Padel-Schläger ist kleiner als die von Tennis-Rackets und nicht bespannt, sondern aus einem elastischen Material, das mit Löchern versehen ist, um den Luftwiderstand und das Gewicht zu verringern. Der Griff eines Padelschlägers ist um einiges kürzer als der eines Tennisschlägers, was dazu beiträgt, dass der Schläger leichter kontrolliert werden kann und der Einstieg ins Padel-Spiel für Anfänger somit einfacher ist, als für Tennis-Neulinge. Padelschläger haben im Gegensatz zu Tennisschlägern am Griffende einen Riemen oder ein Band als Schlaufe für das Handgelenk des Spielers. Aktuelle Padelschläger für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis und mehr über ihre Eigenschaften und unterschiedlichen Ausführungsformen sind auf der Seite Padel-Schläger zu finden. Der Form des Schlägers, die an ein Paddel erinnert, hat die Sportart auch ihren Namen zu verdanken.
  • Bälle: Auf den ersten Blick sind Tennisbälle und Padelbälle identisch, Bälle für Padel sind jedoch meist kleiner als die für Tennis (je nach Ausführung der Bälle, die innerhalb der Vorgaben größer oder kleiner sein können) und haben einen niedrigeren Luftdruck. Um alle Richtlinien zu erfüllen, gibt es also eigene Padel-Bälle zu kaufen, auch wenn sie optisch kaum von Tennisbällen zu unterscheiden sind.
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    • Spielregeln: Mit wenigen Ausnahmen wird Padel nach den Spielregeln von Tennis gespielt. Die Ausnahmen sind das Spiel im Doppel, der Aufschlag als Unterhandaufschlag und die Verwendung der Wände. Eine detaillierte Beschreibung der Grundregeln von Padel ist hier zu finden.
    • Lernkurve: Die Lernkurve ist beim Padel steiler als beim Tennis, was unter anderem am leichteren Umgang mit dem Schläger und am kleineren Platz liegt. Der Anspruch an die Technik ist bei Padel anfangs geringer als bei Tennis, weshalb Anfänger schneller ein paar Grundtechniken erlernen und ein gewisses Niveau erreichen und somit weniger Frust und schneller Spaß am Sport finden. Gleichzeitig sind nach oben keine Grenzen gesetzt – wie ein Tennisspieler lernt auch ein Padelspieler nie aus, es gibt immer Möglichkeiten zur technischen, strategischen und körperlichen Weiterentwicklung.
    • Körperliche Anforderungen: Padel verlangt weniger Schlagkraft und körperliche Fitness als Tennis und eignet sich somit – und durch die leichtere Erlernbarkeit – auch für Hobbysportler, die ein wenig aus dem Training sind, ältere Spieler, oder Menschen, die einen neuen Sport erlernen wollen, jedoch Sorge vor Frustration haben. Je nach Intensität des Spieles ist Padel jedoch wie Tennis ein Ganzkörper-Workout, bei dem Kalorien verbrannt und Muskeln trainiert werden und somit ein idealer Sport für jeden, der Spaß und Fitness kombinieren möchte. Auch die Agilität und Koordinationsfähigkeit wird bei beiden Rückschlagspielen trainiert.
    • Charakter der Sportarten: Padel zeichnet sich durch längere Ballwechsel als Tennis aus, was die Nettospielzeit erhöht und den Spaßfaktor steigert. Während Tennis oft als aggressivere Sport beschrieben wird, bei dem Technik und Kraft eine große Rolle spielen, ist Padel eine schnellere und dynamischere Sportart, bei der der Strategie eine entscheidende Rolle zukommt. Selbst wenn Padel auch als Profisport gilt, wird es häufig als „Fun-Sportart“ für jedermann beschrieben, bei der die Freude am Spiel im Vordergrund steht.

Padel und Tennis sind zwei Sportarten mit sehr vielen Ähnlichkeiten, die ihre Fans jedoch auch mit ihren Eigenheiten für sich begeistern. Als Ganzjahressportarten, die im Freien und in der Halle gespielt werden können, sind Padel und Tennis die idealen sportlichen Begleiter. Die beiden Sportarten stehen jedoch nicht in Konkurrenz zueinander, sondern können sich sogar gegenseitig ergänzen (Padel kann zum Beispiel als Training für Tennis und umgekehrt genutzt werden).